16.10.2025

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Durchleitungsmodell E-LKW: Warum Ladepunktbetreiber mit Bring Your Own Power neue Geschäftsmodelle erschließen

Erfolgsgeschichten

Energiegemeinschaften

Sie betreiben eine Ladeinfrastruktur an der Autobahn, und ein Spediteur ruft an. Er würde gerne Ihre Ladepunkte für seine E-LKW-Flotte nutzen, aber die Preisverhandlungen scheitern immer wieder am selben Punkt. Sie müssen Ihre Infrastrukturinvestitionen amortisieren und kalkulieren 0,58 Euro pro Kilowattstunde. Der Spediteur vergleicht mit seinem Gewerbestromtarif von 0,16 Euro und findet Ihren Preis inakzeptabel. Das Geschäft platzt, Ihre Ladesäulen bleiben ungenutzt, und beide Seiten verlieren. Ein Szenario, das sich täglich bei hunderten Ladepunktbetreibern wiederholt und beweist: Das traditionelle Geschäftsmodell "Stromverkauf" blockiert die E-LKW-Revolution.

Die Lösung liegt nicht in noch günstigeren Strompreisen oder höheren Subventionen. Sie liegt im Durchleitungsmodell – einem neuen Geschäftsmodell, das Ladepunktbetreiber von Stromverkäufern zu Infrastrukturdienstleistern macht. Diese Innovation ermöglicht es Speditionen, ihren eigenen günstigen Stromvertrag an Ihren Ladepunkten zu nutzen, während Sie transparente Nutzungsentgelte für Ihre Infrastruktur erhalten. Das Ergebnis: bessere Auslastung, planbare Einnahmen und zufriedene Kunden.

Was das Durchleitungsmodell für E-LKW wirklich bedeutet

Das Durchleitungsmodell für E-LKW ist weit mehr als nur eine alternative Abrechnungsmethode. Es ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel im Geschäftsmodell von Ladepunktbetreibern, der neue Märkte erschließt und die Wettbewerbsposition stärkt.

Die Grundidee ist einfach: Statt Strom zu verkaufen, vermieten Sie Ihre Ladeinfrastruktur. Kaufmännisch betrachtet kommt der Strom direkt vom Stromlieferanten des Spediteurs – nicht von Ihnen als Ladepunktbetreiber. Der Stromvertrag des Kunden wird zu Ihrem Ladepunkt "durchgeleitet". Sie stellen die Hardware zur Verfügung und erhalten dafür transparente Nutzungsentgelte.

Diese Trennung zwischen Infrastruktur und Stromlieferung ist kaufmännisch entscheidend, auch wenn physikalisch natürlich derselbe Strom fließt. In liberalisierten Strommärkten ist die getrennte Betrachtung von physikalischen und kaufmännischen Flüssen ein grundlegendes Prinzip. Genau dieses Prinzip ermöglicht das Durchleitungsmodell.

Für Sie als Ladepunktbetreiber bedeutet das konkret: Sie müssen sich nicht mehr um Stromverträge, Preisrisiken und Energiebeschaffung kümmern. Ihre Einnahmen kommen aus den Nutzungsentgelten – planbar, transparent und unabhängig von Strompreisschwankungen. Gleichzeitig können Sie Speditionen als Kunden gewinnen, die bisher Ihre Preise als zu hoch empfanden.

Bring Your Own Power: Das neue Geschäftsmodell für CPOs

Bring Your Own Power ist das Schlüsselkonzept hinter dem Durchleitungsmodell. Kunden bringen ihren eigenen Stromvertrag mit – genau wie man heute sein eigenes Smartphone ins Café mitbringt und nur das WLAN nutzt. Sie als Ladepunktbetreiber stellen die Infrastruktur bereit, nicht den Strom.

Dieses Modell löst ein fundamentales Problem des bisherigen E-LKW-Ladens: Speditionen haben oft deutlich günstigere Stromverträge als Ladepunktbetreiber sie anbieten können. Ein Großkunde mit Industriestromvertrag zahlt 0,15 bis 0,20 Euro pro kWh, während öffentliche Ladesäulen 0,55 bis 0,75 Euro verlangen müssen, um Infrastruktur und Betrieb zu finanzieren. Dieser Preisunterschied macht E-LKW-Fernverkehr wirtschaftlich unattraktiv.

Mit Bring Your Own Power entfällt dieser Konflikt. Der Spediteur nutzt seinen günstigen Stromvertrag, Sie erhalten faire Infrastrukturgebühren. Ein typisches Nutzungsentgelt liegt zwischen 0,10 und 0,18 Euro pro kWh – abhängig von der Ladeinfrastruktur, Standort und Serviceleistungen. Für den Spediteur sind Gesamtkosten von 0,25 bis 0,38 Euro (eigener Strom plus Nutzungsentgelt) deutlich attraktiver als 0,65 Euro Pauschalpreis.

Für Sie bedeutet das erschließbare Geschäftspotenziale: Flotten, die bisher aufgrund hoher Ladepreise auf E-LKW verzichteten, werden zu Kunden. Ihre Ladepunkte erreichen höhere Auslastung, und Ihre Infrastrukturinvestitionen amortisieren sich schneller.

Virtuelle Bilanzierung: Die technische Grundlage

Die virtuelle Bilanzierung ist das technische Herzstück des Durchleitungsmodells. Sie ermöglicht die getrennte Zuordnung von Strommengen zu verschiedenen Stromlieferanten, während die physikalische Infrastruktur gemeinsam genutzt wird.

Das Prinzip funktioniert über energiewirtschaftliche Bilanzkreise. Jeder Stromlieferant hat einen Bilanzkreis – ein virtuelles Konto, auf dem alle Strombezüge und -einspeisungen verbucht werden. Bei der virtuellen Bilanzierung wird der an Ihrem Ladepunkt geladene Strom dem Bilanzkreis des Stromlieferanten des Spediteurs zugeordnet, nicht Ihrem eigenen.

Die technische Umsetzung erfordert präzise Messung und Dokumentation. Jeder Ladevorgang muss eindeutig einem Kunden und dessen Stromvertrag zugeordnet werden. Blockchain-Technologie bietet hier die ideale Lösung durch unveränderliche und fälschungssichere Dokumentation aller Transaktionen.

Die Plattform zur virtuellen Bilanzierung übernimmt dabei mehrere Funktionen: Sie authentifiziert die Fahrzeuge, ordnet sie dem korrekten Stromlieferanten zu, misst die geladene Energie, dokumentiert die Transaktion und veranlasst die Abrechnung – Stromkosten an den Stromlieferanten, Nutzungsentgelte an Sie als Ladepunktbetreiber.

Wichtig zu verstehen: Die virtuelle Bilanzierung ist seit 2022 deutschlandweit im Produktivbetrieb erprobt. Die Technologie funktioniert, die energiewirtschaftlichen Prozesse sind etabliert, und die rechtlichen Rahmenbedingungen sind geschaffen.

Rechtliche Verpflichtungen für E-LKW-Ladepunktbetreiber

Für E-LKW ist die Situation rechtlich bereits klar geregelt: Ladepunktbetreiber müssen die freie Tarifwahl ermöglichen. Diese Verpflichtung ergibt sich aus den Entscheidungen der Bundesnetzagentur zur Förderung des Wettbewerbs in der E-Mobilität.

Die Bundesnetzagentur hat grundsätzlich entschieden, dass Energienutzer ihren eigenen Strom auch an fremden Ladepunkten nutzen können dürfen. An der Ladesäule wird durchgeleitet. Wer den eigenen Strom nicht dabei hat, lädt wie zuvor am öffentlichen Ladepunkt – mit dem vom Ladepunktbetreiber angebotenen Strom.

Diese Regelung ist keine Belastung, sondern eine Chance. Sie öffnet den Markt für neue Kundengruppen, die bisher aufgrund der Preisstruktur auf E-LKW verzichteten. Statt Ihr Geschäft zu gefährden, erweitert die freie Tarifwahl Ihre Geschäftsmöglichkeiten.

Praktisch bedeutet das: Sie müssen Ihre Ladepunkte so ausrüsten oder aufrüsten, dass sie das Durchleitungsmodell unterstützen. Die gute Nachricht ist, dass Standard-Ladeinfrastruktur mit entsprechender Software-Lösung kompatibel gemacht werden kann. Eine komplette Neuinvestition ist nicht notwendig.

Die energiewirtschaftliche Abwicklung erfolgt über etablierte Prozesse. Sie schließen Verträge mit Plattformanbietern, die die virtuelle Bilanzierung durchführen. Diese übernehmen die komplette Administration – von der Authentifizierung über die Messung bis zur Abrechnung.

E-LKW-Ladeinfrastruktur-Ausschreibung: Neue Chancen für CPOs

Die Bundesregierung hat eine Ausschreibung für ein deutschlandweites E-LKW-Ladenetz gestartet. Diese Ausschreibung schafft enorme Chancen für Ladepunktbetreiber, die das Durchleitungsmodell frühzeitig implementieren.

Das geplante Netz soll dezidiert auf LKW-Anforderungen ausgelegt sein: Hochleistungsladepunkte mit 350 kW und höher, ausreichend Platz für LKW-Manöver, strategische Standorte entlang der Hauptverkehrsachsen. Die Ausschreibung fordert neben normalen Hyperchargern auch einige Megawatt Charging System (MCS) Ladepunkte.

Für Ladepunktbetreiber, die sich an dieser Ausschreibung beteiligen oder parallel dazu E-LKW-Infrastruktur aufbauen, ist das Durchleitungsmodell ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Sie können Speditionen attraktive Konditionen bieten, die mit traditionellem Stromverkauf nicht möglich wären.

Die Ausschreibung betont Interoperabilität und Kundenfreundlichkeit. Das Durchleitungsmodell erfüllt beide Anforderungen perfekt: Es ist interoperabel mit verschiedenen Stromlieferanten und maximiert die Kundenfreundlichkeit durch Nutzung der eigenen günstigen Stromverträge.

Perspektivisch wird die E-LKW-Ladeinfrastruktur an Autobahnen zum Rückgrat der elektrischen Logistik. Ladepunktbetreiber, die früh auf das Durchleitungsmodell setzen, positionieren sich optimal für diesen wachsenden Markt.

Bring Your Own Contract: Flexibilität als Wettbewerbsvorteil

Bring Your Own Contract erweitert das Bring Your Own Power Konzept um zusätzliche Flexibilität. Kunden bringen nicht nur ihren Stromvertrag mit, sondern können perspektivisch sogar zwischen mehreren eigenen Verträgen wählen – je nach Situation und Preislage.

Für Sie als Ladepunktbetreiber bedeutet das zunächst keinen Mehraufwand. Die Plattform zur virtuellen Bilanzierung übernimmt die Zuordnung automatisch. Sie sehen nur die Nutzungsentgelte, unabhängig davon, welchen Stromvertrag der Kunde gerade nutzt.

Perspektivisch könnten dynamische Stromtarife das Modell noch attraktiver machen. Speditionen mit zeitvariablen Tarifen könnten automatisch zu den günstigsten Zeiten laden. Ihre Ladepunkte würden dadurch besser ausgelastet – besonders in Schwachlastzeiten, in denen die Auslastung heute oft niedrig ist.

Die Flexibilität des Modells ermöglicht auch neue Servicemodelle. Sie könnten Premiumservices anbieten – bevorzugte Ladeplätze, garantierte Verfügbarkeit, Schnellladung – mit entsprechenden Aufschlägen auf die Nutzungsentgelte. Der Kunde spart trotzdem noch gegenüber traditionellen Preisen, und Sie generieren höhere Margen.

Blockchain-basierte Dokumentation für transparente Abrechnung

Die Blockchain-Technologie spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Durchleitungsmodells. Sie gewährleistet die unveränderliche und fälschungssichere Dokumentation aller Ladevorgänge – essentiell für die Abrechnung zwischen mehreren Parteien.

Die Blockchain dokumentiert über Smart Contracts jeden Ladevorgang mit allen relevanten Informationen: Welches Fahrzeug hat wann wo geladen, wie viel Energie wurde bezogen, welcher Stromlieferant wurde genutzt, welche Nutzungsentgelte fallen an. Diese Daten sind unveränderlich gespeichert und können von allen Beteiligten eingesehen werden.

Für Sie als Ladepunktbetreiber bedeutet das maximale Transparenz und Sicherheit. Jede Kilowattstunde ist dokumentiert, jedes Nutzungsentgelt nachweisbar. Abrechnungsstreitigkeiten werden durch die manipulationssichere Dokumentation praktisch unmöglich.

Die automatische Abrechnung reduziert Ihren administrativen Aufwand dramatisch. Statt manueller Rechnungserstellung erfolgt die Abrechnung vollautomatisch auf Basis der Blockchain-Daten. Am Monatsende erhalten Sie eine konsolidierte Aufstellung aller Nutzungsentgelte – nach Kunde, Ladevorgang und Zeitraum sortiert.

Die Technologie schafft auch Vertrauen bei Kunden. Speditionen können jederzeit nachvollziehen, dass die Abrechnung korrekt ist. Diese Transparenz ist besonders wichtig bei größeren Flotten mit tausenden Ladevorgängen monatlich.

Geschäftsmodell-Transformation: Vom Stromverkäufer zum Infrastrukturdienstleister

Das Durchleitungsmodell erfordert ein Umdenken im Geschäftsmodell. Statt Strom zu verkaufen, werden Sie zum spezialisierten Infrastrukturdienstleister. Diese Transformation bietet erhebliche Vorteile.

Erstens eliminiert es Preisrisiken. Strompreise schwanken erheblich, und als Stromverkäufer tragen Sie dieses Risiko. Bei langfristigen Verträgen mit Kunden können Strompreissteigerungen Ihre Marge auffressen oder sogar zu Verlusten führen. Als Infrastrukturdienstleister sind Ihre Einnahmen unabhängig vom Strompreis – die Nutzungsentgelte bleiben stabil.

Zweitens vereinfacht es die Kalkulation. Die Kosten für Ladeinfrastruktur sind gut kalkulierbar: Investition, Betrieb, Wartung, Netzanschluss. Daraus ergeben sich klare Nutzungsentgelte pro kWh oder pro Ladevorgang. Sie müssen nicht mehr Strompreise prognostizieren oder Energiebeschaffung managen.

Drittens erschließt es neue Kundengruppen. Speditionen, die bisher Ihre Preise als zu hoch ablehnten, werden zu profitablen Kunden. Statt einzelne Ad-hoc-Ladevorgänge zu verkaufen, können Sie langfristige Infrastrukturnutzungsverträge mit Flottenbetreibern abschließen – planbare, wiederkehrende Einnahmen statt volatiler Einzelverkäufe.

Die Transformation erfordert natürlich Anpassungen. Ihre Preisstruktur muss von Kilowattstunde-Preisen auf Nutzungsentgelte umgestellt werden. Ihre IT-Systeme müssen die virtuelle Bilanzierung unterstützen. Und Ihre Vertriebsstrategie muss auf Flottenkunden ausgerichtet werden. Aber diese Investitionen zahlen sich durch stabilere Einnahmen und höhere Auslastung schnell aus.

ROI-Berechnung: Wann rechnet sich das Durchleitungsmodell?

Die Wirtschaftlichkeit des Durchleitungsmodells lässt sich präzise berechnen. Die Hauptfaktoren sind höhere Auslastung, stabilere Einnahmen und reduzierte Risiken.

Ein realistisches Szenario: Sie betreiben 10 E-LKW-Ladepunkte an einem Autobahnrastplatz. Bisherige Auslastung liegt bei 35 Prozent, hauptsächlich Ad-hoc-Ladevorgänge zu 0,62 Euro pro kWh. Die durchschnittliche Lademenge beträgt 150.000 kWh monatlich, entsprechend Einnahmen von 93.000 Euro.

Mit dem Durchleitungsmodell können Sie Flottenkunden gewinnen, die bisher aufgrund der Preise auf andere Standorte auswichen. Bei Nutzungsentgelten von 0,14 Euro pro kWh wird Ihr Angebot für Speditionen mit günstigen Stromverträgen attraktiv. Simulationsrechnungen zeigen, dass die Auslastung auf 55 Prozent steigen könnte, entsprechend 235.000 kWh monatlich.

Ihre Einnahmen würden auf 32.900 Euro pro Monat sinken – aber das ist nur auf den ersten Blick ein Nachteil. Denn gleichzeitig entfallen die Stromkosten von typisch 0,25 Euro pro kWh. Ihre bisherige Marge war also nur 0,37 Euro pro kWh (0,62 - 0,25), entsprechend 55.500 Euro monatlich. Mit Nutzungsentgelten von 0,14 Euro bei höherer Menge erreichen Sie 32.900 Euro – ohne Stromkostenrisiko.

Die Implementierungskosten für das Durchleitungsmodell umfassen Software-Integration und Plattformgebühren. Bei geschätzten Einmalkosten von 15.000 Euro und laufenden Kosten von 2 Prozent der Nutzungsentgelte ergäbe sich eine kalkulierte Amortisation in wenigen Monaten durch die höhere Auslastung.

Technische Anforderungen für Durchleitungs-fähige Ladepunkte

Die technischen Anforderungen für durchleitungsfähige Ladepunkte sind überschaubar. Die meisten modernen Ladesysteme können mit entsprechender Software nachgerüstet werden.

Essentiell ist die Fähigkeit zur eindeutigen Authentifizierung von Fahrzeugen und Zuordnung zu Stromverträgen. Dies erfolgt typischerweise über RFID-Karten, Apps oder Plug-and-Charge-Funktionalität. Ihre Ladepunkte müssen mit diesen Systemen kommunizieren können.

Die Messung muss eichrechtskonform und manipulationssicher sein. Jede geladene Kilowattstunde muss exakt erfasst und dem korrekten Kunden zugeordnet werden. Moderne Ladesäulen erfüllen diese Anforderungen standardmäßig.

Die Anbindung an die Plattform zur virtuellen Bilanzierung erfolgt über standardisierte Protokolle wie OCPP (Open Charge Point Protocol). Ihre Ladepunkte übermitteln die Ladedaten in Echtzeit an die Plattform, die dann die energiewirtschaftliche Abwicklung übernimmt.

Die cloudbasierte Architektur ermöglicht zentrale Verwaltung aller Ladepunkte. Sie können über ein Dashboard alle Standorte überwachen, Auslastung analysieren und Abrechnungen einsehen – unabhängig davon, wo sich die Ladepunkte befinden.

Wichtig ist die Wahl einer zukunftssicheren Plattform. Die Technologie entwickelt sich schnell, und Sie sollten einen Anbieter wählen, der kontinuierlich Updates und Verbesserungen liefert.

Virtuelle Netzbetreiber: Die nächste Evolutionsstufe

Der Begriff "virtueller Netzbetreiber" beschreibt eine mögliche Weiterentwicklung des Durchleitungsmodells. Ähnlich wie virtuelle Mobilfunknetzbetreiber keine eigene Infrastruktur besitzen, aber Dienste über fremde Netze anbieten, könnten virtuelle Energienetzbetreiber entstehen.

In diesem Modell würden verschiedene Ladepunktbetreiber ihre Infrastruktur über eine gemeinsame Plattform anbieten. Speditionen könnten mit einem einzigen Vertrag auf das gesamte Netzwerk zugreifen – egal ob die Ladepunkte Ihnen, einem Konkurrenten oder einem Autobahnbetreiber gehören.

Für Sie als Ladepunktbetreiber würde das bedeuten: Zugang zu einem größeren Kundenstamm ohne eigenen Vertriebsaufwand. Die Plattform übernimmt Marketing, Vertragsmanagement und Abrechnung. Sie konzentrieren sich auf Betrieb und Wartung Ihrer Infrastruktur.

Die Chancen liegen in der Skalierung. Ein Spediteur, der Ihr Angebot attraktiv findet, kann es sofort auch an anderen Standorten im Netzwerk nutzen. Ihre Infrastruktur wird Teil eines größeren Ökosystems, das für Flottenbetreiber deutlich attraktiver ist als einzelne Standorte.

Die Entwicklung steht noch am Anfang, aber die Richtung ist klar. Interoperabilität und Netzwerkeffekte werden zunehmend wichtig. Ladepunktbetreiber, die sich frühzeitig in solche Netzwerke integrieren, profitieren vom gemeinsamen Wachstum.

Auswahlkriterien für Durchleitungs-Plattformen

Bei der Auswahl einer Plattform für das Durchleitungsmodell sollten Sie mehrere Faktoren berücksichtigen. Die technologische Reife ist entscheidend – die virtuelle Bilanzierung ist komplex, und nur erfahrene Anbieter können sie zuverlässig umsetzen.

Die energiewirtschaftliche Kompetenz des Anbieters ist kritisch. Bilanzkreismanagement, Fahrplanmeldungen und die Abwicklung mit Stromlieferanten erfordern tiefes Verständnis der Energiewirtschaft. Prüfen Sie, ob der Anbieter nachweislich Erfahrung in diesem Bereich hat.

Die Skalierbarkeit spielt eine wichtige Rolle. Eine Lösung, die heute für 10 Ladepunkte funktioniert, muss morgen auch 100 Ladepunkte verwalten können – ohne komplette Neuimplementierung. Cloudbasierte Systeme bieten hier die größte Flexibilität.

Die Transparenz der Kostenstruktur sollte gewährleistet sein. Verstehen Sie genau, welche Gebühren der Plattformanbieter erhebt? Sind diese erfolgsbasiert oder pauschal? Gibt es versteckte Kosten? Ein seriöser Anbieter legt alle Kostenkomponenten offen.

Die Entwicklungsreife sollte ehrlich bewertet werden. Das Durchleitungsmodell ist noch jung, und kein Anbieter kann jahrzehntelange Praxiserfahrung vorweisen. Wichtig ist das Commitment zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und ein offener Umgang mit aktuellen Limitationen.

Der Wendepunkt ist erreicht: Jetzt positionieren

Das Durchleitungsmodell steht vor dem Durchbruch. Die rechtlichen Grundlagen sind geschaffen, die Technologie ist verfügbar, und die E-LKW-Ausschreibung der Bundesregierung schafft zusätzliche Dynamik. Ladepunktbetreiber, die jetzt handeln, verschaffen sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Die Marktentwicklung begünstigt frühe Adopter. Speditionen suchen aktiv nach Ladelösungen, die ihr Geschäftsmodell wirtschaftlich machen. Ladepunkte mit Durchleitungsmodell haben einen klaren Vorteil gegenüber traditionellen Anbietern.

Die Implementierung erfordert zwar initiale Investitionen, aber die Vorteile rechtfertigen den Aufwand. Höhere Auslastung, stabilere Einnahmen und Zugang zu Flottenkunden machen das Durchleitungsmodell wirtschaftlich attraktiv.

Die Transformation vom Stromverkäufer zum Infrastrukturdienstleister ist keine Bedrohung, sondern eine Chance. Sie positionieren sich damit optimal für die wachsende E-LKW-Logistik und bauen ein zukunftssicheres Geschäftsmodell auf.

Der erste Schritt ist eine Analyse Ihrer aktuellen Situation. Wie hoch ist Ihre Auslastung? Welche Kunden könnten Sie mit dem Durchleitungsmodell gewinnen? Welche Plattformanbieter kommen für Sie in Frage? Welche Investitionen sind notwendig?

Die Zukunft der E-LKW-Ladeinfrastruktur ist offen, flexibel und kundenorientiert. Ladepunktbetreiber, die diesen Wandel aktiv gestalten, werden die Marktführer von morgen sein. Die Technologie ist bereit – es liegt an Ihnen, sie zu nutzen.

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